(22. Dezember 2017) - Inklusionspreis: And the winner is: CK-Dental!

Berliner Inklusionspreis 2017 - And the winner is: CK-Dental!

(22. Dezember 2017) Es gibt Arbeitgeber, die ihr soziales Engagement verknüpfen mit der Notwendigkeit, sich angesichts des herrschenden Fachkräftemangels neue Wege der Personalgewinnung einfallen lassen zu müssen und dabei außerordentlich erfolgreich sind. So beschäftigt unser Innungslabor CK Dental, Christoph Kazmierczak, zwischenzeitlich neue Mitarbeiter, von denen vier schwerbehindert sind.

Hierfür erhielt er am 4. November 2017 den mit 10.000 € dotierten Landespreis "Berliner Inklusionspreis 2017" in der Kategorie Kleinunternehmen. Die den Preis verleihende Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Elke Breitenbach erklärte dazu, dass es der Berliner Landesregierung "ein Bedürfnis sei, die vorbildlichen Beispiele der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Schwerbehinderung bekannt zu machen und öffentlich zu würdigen. Sie dankte den Berliner Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die Menschen mit Behinderung entsprechend ihren Fähigkeiten und Kenntnissen nicht nur beschäftigen, sondern sich dabei besonders engagieren."

Christoph Kazmierczak ist Zahntechnikermeister und Unternehmer mit Herz und Verstand. Erst im Jahre 2012 hat er sich selbstständig gemacht und sein Labor CK-Dental gegründet. Von Anfang an war er Innungsmitglied und hat es gerade auch in der Gründungsphase, als vieles organisiert und etabliert werden musste, verstanden, die Hilfestellungen und Kompetenzen der Innung zu nutzen.

So hat er sich auch gleich mit Gründung seines Labors QS-zertifizieren lassen. Es gibt keine bessere und einfachere Methode, eine Qualitätskontrolle nach innen im Labor zu etablieren, sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen, ob aus dem MPG, dem Arbeitsschutz oder sonstigem rechtlichen Anforderungen, eingehalten werden und gleichzeitig nach außen seinen Qualitätsanspruch zu dokumentieren. Davon ist Herr Kazmierczak für sich und seinen Betrieb überzeugt. Bei Neugründung eines Labors ist die Implementierung dieses Qualitätsmanagementsystems dabei auch noch besonders einfach, weil man nicht gegen althergebrachte Muster und tief verwurzelte Gewohnheiten ein neues Procedere einführen muss.

Mit ebensolcher Zielstrebigkeit, Konsequenz und geistigen Offenheit ging Herr Kazmierczak an das Problem der Gewinnung von Fachkräften heran. Als sich seine erste gehörlose Arbeitnehmerin, Frau Swetlana Göritz, bei ihm bewarb, war er selbst auch unsicher, ob die Zusammenarbeit gelingen könne. Er nutzte die Erfahrung und die Hilfsangebote des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, mit dem er gute Erfahrung gemacht hat, und tat, wovor viele sonst zurückschrecken: Er stellte die schwerbehinderte Arbeitnehmerin ein.

In nur fünf Jahren ist das kleine Unternehmen auf eine für die Zahntechnik durchaus schon bemerkenswerte Größe von neun Arbeitnehmern angewachsen. Mittlerweile beschäftigt Herr Kazmierczak vier Schwerbehinderte. Ist das völlig problemlos? "Nein, das sicher nicht. Es gibt durchaus Schwierigkeiten, bei jedem Handicap unterschiedliche, und es wäre auch einfach nicht ehrlich, das zu verschweigen", wird Herr Kazmierczak darauf antworten. Er rate jedem, sich bei einer beabsichtigten Beschäftigung eines schwer behinderten Mitarbeiters gut zu informieren und da nicht völlig naiv heranzugehen. Dies würde weder dem Mitarbeiter mit Handicap noch dem restlichen Team gerecht werden.

Ist man sich aber über mögliche Zusatzanforderungen an den Arbeitsplatz, Grenzen des Leistungsspektrums des Arbeitnehmers mit Handicap, mögliche Notwendigkeiten von Umstellungen in den Arbeitsprozessen und Akzeptanz im übrigen Team bewusst und in der Lage und bereit, sich darauf einzurichten, dann kann man mit diesen Arbeitnehmern außerordentlich wertvolle, kompetente, leistungswillige und sehr loyaler Mitarbeiter gewinnen.

Als nächstes hat sich CK-Dental die Ausbildung eines syrischen Flüchtlings zum Zahntechniker vorgenommen. Derzeit ist dieser noch in einer Vorbereitungsmaßnahme, um ihn sprachlich fit zu machen für den Besuch der Berufsschule. Im Januar wird er eine Einstiegsqualifizierung beginnen und dann mit einem weiteren, im März erwarteten Lehrling Teil des CK-Dental-Teams werden.

Wir beglückwünschen Herr Kazmierczak zu seinem Unternehmergeist, seinem unternehmerischen Erfolg, seinem Mut und natürlich zum Berliner Inklusionspreis 2017! Die Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg, die CK-Dental zur Preisverleihung begleiten durfte, gratuliert nicht nur Herr Kazmierczak, sondern dem gesamten Team von CK-Dental, ganz herzlich. Wir freuen uns darauf, CK-Dental in den kommenden Jahren weiter begleiten zu dürfen.

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